The Family Project
Szene 12: Erbschleifen
Wir starten in einem Setting, in einer Spirale von Menschen, an einem Ort, zu einer Zeit. All das sind Momentaufnahmen, keine festen Werte, alles dynamisch, voller Perspektiven. Damit sind die Einflüsse, die unser Wesen prägen, unsere Ideale formen und das bestimmen, was wir weitergeben werden, zahlreich und häufig widersprüchlich.
THE FAMILY PROJECT verdaut dies über Widmungen, Gesten, Erinnerungen, Dokumente, Objekte und Bilder. Es entsteht eine Reihe an Szenen, manche ausgespielt, andere hinter ihrem Titel verharrend.
Nach dem Auftakt mit Szene 1: Der verlorene Reisauflauf, der im März als performative Installation im Atelierhaus Trittau stattfand, bildete der Besuch im Westwerk vorerst das Ende des Projekts.
Dort, in Szene 12: Erbschleifen, begaben sich Besucher*innen in einen Episodenpark aus Stimmen und Blickwinkeln auf generationenübergreifende Prägungen fiktiver wie realer Familiengeschichten. Was weitergegeben wird, kann materiell sein, kann Haltungen vertreten, Liebe transportieren, Klasse manifestieren, Zugehörigkeit fordern, stumm Huckepack reiten. Vom Bruch, der Suche nach Alternativen, hin zurück zum Altgewohnten, scheinen wir uns in Schleifen zu bewegen. Antrainiertes Handeln und Fühlen schreibt sich ein über Generationsgrenzen hinweg.
To you, who I love dearly but who I might not let see this show.
THE FAMILY PROJECT widmet sich Verstrickungen zwischen Generationen. In Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen, Freund*innen und Publikum sammelten Monique S. Desto und Alex Hojenski Familiengeschichten, Generationskonflikte, geteilte Traumata, sowie politisch vs. private Konstrukte.
Es bildet sich ein Gespinst aus Beziehungen und Beziehungsversuchen, die in verschiedenen Szenen ihren Auftritt bekommen. Szene 12: Erbschleifen entstand in Kooperation mit Luka Lenzin und befreundeten Stimmen.
Zur Ausstellung erschien ein Künstler*innen-Buch.